Archiv der Kategorie: Artists

13 YEAR CICADA

Während 13 YEAR CICADA ihre ersten beiden Alben auf den Punkt geprobt und innerhalb einer Woche aufgenommen haben, erlaubte das dritte Album  HAHA GRAVITY einen sanfteren kreativen Prozess, bei dem zwischen Aufnahme, Schreiben und Überdenken hin und her gewechselt wurde. Das Verfassen von Texten und Themen auf dem Album wurde zu einem kollektiven Prozess, der sich um die Umverteilung von Reichtum und den Widerstand gegen die Machtkonzentration dreht. GTA und Klassenkampf, an einem Ort leben und vertrieben werden, die Trickle-Down-Ideologie und die Arbeit in einem Restaurant sind alle miteinander verbunden. Zu Hause zu bleiben und während der Pandemie zu lesen, hat ihnen gut getan. 13YC wollen Teil des großen Kampfes sein. Es gibt kein „Ende der Geschichte“ – die Zukunft wird anders aussehen. Das Bestreben, radikale Träume zu verwirklichen, braucht heute phantasievolle, mitreißende Musik.

Alle drei Musiker/Innen von 13 YC  haben einen Jazz-Hintergrund, dem sie schon früh in ihrer Karriere entkommen sind – nicht, weil sie das Genre nicht lieben, sondern weil es ihnen wichtig erschien, Teil einer weniger elitären und mehr DIY-Szene zu werden (ok, manchmal machen Moshpits auch einfach mehr Spaß als Stühle) . haha gravity“ wird ihr drittes Studioalbum sein, das in einer Dreieckskooperation zwischen Gandula, tomatenplatten und Blaublau Records erscheint.

ZWEILASTER

Am 6..12. veröffentlicht das Duo ZWEILASTER ihr nunmehr drittes Album »Wieherd«, das zweite davon beim Berliner Geschmacksgaranten Tomatenplatten. Auch diesmal zusammen mit Hunderttausendsassa Julian Knoth(Die Nerven). Was man auf dem Erstling noch mit (be-)rauschend geringer Klangtreue über den Äther jagte, wird auf »Wieherd« druckvoller denn je dargeboten. Unweigerlich fragt man sich einmal mehr, was zur Hölle nur die da unten in Stuttgart dem Wasser beimischen… Es ist für mich jedes Mal schwer beeindruckend, wenn Musik auch ohne üppige Instrumentierung intrinsische Größe hat. ZweiLaster spielen minimalistischen (Pop- & Post-)Punk bar jeder Effekthascherei, nähern sich hie und da gar dem No Wave. Lieder wie der Auftakt »Allein« oder das gellende »Everywhere« sind eingängig, ohne stumpf zu werden, »Berge«, »Angerufen« und »Graureiher« schürfen tief, ohne sich großem Gestus bedienen zu müssen. Ehe man sich allzu wohlig wähnt, wechselt sowieso schon das Tempo und ZweiLaster ver- und zerfällt in dissonant charmantes Chaos. »Wieherd« wirkt nie gekünstelt, nie schablonenhaft, immer wie eine Momentaufnahme. Mut braucht es, so ein schonungslos ungeschöntes Abbild in die Welt zu entlassen. Oder vielleicht muss es dann einfach nur gut sein und das hier, das ist gut. Sind Taylor Swift Fans Swifties, dann bin ich Lasti. — Drangsal